Neue Chancen dank FoodTech

Die Gemeinschaftsverpflegung birgt enormes Potenzial“, so Johan Jörgensen, Gründer von Sweden Foodtech.FoodTech ist als Modewort in aller Munde – doch was bedeutet es eigentlich?

Foodtech

Essen ist so viel mehr als das, was auf den Teller kommt. „Die

Im Wesentlichen geht es darum, Produktion, Vertrieb und Konsum von Lebensmitteln mithilfe von Innovation, Daten und digitaler Technologie zu verändern. Das können beispielsweise neue Techniken für die Erzeugung von Fleischersatzprodukten sein oder Apps, die Ernährungspläne auf Alter, Gewicht und Bedürfnisse zuschneiden.
Auch digitale Lösungen zum Rückverfolgen der gesamten Lieferkette zählen dazu.

„Beim Thema FoodTech geht es um die Transformation von Gastronomie- und Verpflegungssystemen mit Hilfe von Daten und intelligenten Lösungen“, erklärt Johan Jörgensen, Gründer von Sweden Foodtech – einem führenden Think-Tank für Akteure rund um die zukunftsfähige Ernährung.

Die Vision: Schweden soll eine Art Silicon Valley für den Lebensmittelsektor werden. Von hier aus soll der notwendige Wandel vorangetrieben werden, um die Herausforderungen der Zukunft mit Hilfe von FoodTech zu bewältigen - insbesondere im Hinblick auf Gesundheit, Klima und Umwelt. 

Rund ums Thema Ernährung existierten noch immer grundlegende Missverständnisse, so Johan Jörgensen. Um damit aufzuräumen, lohnt ein Blick auf die Gemeinschaftsverpflegung. Hier finden sich viele Fachleute mit aktuellem Know-how.

„Die Gemeinschaftsverpflegung hat sich in Schweden unglaublich gut entwickelt und stellt ein sehr wirklich hochwertiges Angebot bereit. Die Menüs werden von qualifizierten Fachkräften zusammengestellt, die sich an klaren Nachhaltigkeits- und Gesundheitszielen orientieren. Die Rezepturen werden mit modernsten Geräten effizient in großen Mengen zubereitet“, erklärt Johan Jörgensen.

Er findet es beispielsweise, wie wenig in die Gemeinschaftsverpflegung in Schulen investiert werde. Sie könne ein sehr kostengünstiges Instrument sein, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Und er weiß:

Die Herausforderungen, vor denen die ganze Welt steht, lassen sich nicht durch überholte Systeme lösen, die weder vernetzt noch mit Expertise gesteuert werden. Entscheidungen müssen auch in der Gemeinschaftsverpflegung von Fachleuten getroffen werden, die sowohl auf aussagekräftige Informationen als auch digitale Lösungen zurückgreifen können – FoodTech eben.

Johan Jörgensen ist davon überzeugt, dass unser Ernährungs- und Verpflegungssystem auf einer Milchmädchenrechnung beruht. Er verweist auf eine internationale Studie der Rockefeller-Stiftung. Sie legt dar, dass in den USA jedes Jahr Lebensmittel für tausende Milliarden Dollar gekauft werden. Die Umweltschäden, die diese Lebensmittel verursachen, kosten weitere tausend Milliarden – und die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem noch einmal so viel. Lebensmittel seien demnach dreimal teurer als wir denken.

„Man stelle sich vor, wie viel Geld wir für Qualität statt Quantität zur Verfügung hätten, wenn wir anfangen würden, in neuen Dimensionen zu denken!“ so Jörgensen. Er betont, dass Verpflegungsverantwortliche und Dienstleister eine Schlüsselrolle haben, um Gesundheit weltweit nachhaltig zu fördern.

FoodTech macht Schule – die Vision

Wie kann FoodTech das Schulessen der Zukunft revolutionieren?

Gesundheit
Maßgeschneiderter Menüplan für verschiedene Bedürfnisse, z.B. Angebote für unterschiedliche Altersstufen. Denkbar wären auch Alternativen für Schülerinnen und Schüler, die viel Sport treiben.

foodtech

Nachhaltigkeit
Automatisches Anpassen der Speiseplanung an die Saison: Rezepte und Einkauf orientieren sich einfach an den aktuellen, regionalen Angeboten und Preisen.

Pädagogik
Fortschrittliche, digitale Zeitplanung von Frühstück, Mittagessen und Zwischenmahlzeiten: Der Schultag wird nach den Mahlzeiten geplant, nicht umgekehrt.