Fünf Nuancen von Weihnachtsessen
Was entsteht, wenn man Räucherrippen, Schweinebraten und gefüllte Gans mit Steckrübenauflauf und eingelegtem Hering kombiniert? Eine spannende Mischung aus Weihnachtsessen und Traditionen aus Deutschland, Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden.
Geflügel, Fisch oder etwas dazwischen
In Deutschland ist der Heiligabend, der 24. Dezember, der Höhepunkt der Weihnachtszeit. Familien kommen oft schon am Nachmittag zusammen, um Kaffee zu trinken und traditionelle Weihnachtsgebäcke wie Stollen (ein reichhaltiges Brot mit Trockenfrüchten und Marzipan), Lebkuchen (gewürzte Kekse mit Schokoladen- oder Zuckerglasur) und Spekulatius (buttrige Kekse mit Zimt und Kardamom) zu genießen.
Das traditionelle Abendessen hat sich über die Jahre gewandelt. Während früher Würstchen und Kartoffelsalat gängig waren, stehen heute gebratene Gans oder Ente im Mittelpunkt. Diese werden oft mit Äpfeln und Speck gefüllt und mit klassischen Beilagen wie Knödeln, Rotkohl und einer reichhaltigen Soße serviert.
Für Fischliebhaber bleibt der Karpfen eine beliebte Wahl, besonders in Süddeutschland. Er wird oft mit Kartoffelsalat kombiniert und gilt als Symbol für Wohlstand und Glück.
Eine moderne Variante ist Raclette, ein geselliges Gericht, bei dem geschmolzener Käse mit Brot, Gemüse und Fleisch serviert wird. Raclette hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da es für alle Gäste individuell angepasst werden kann, egal ob Fleischliebhaber oder Vegetarier.
Weihnachtsessen auf Schwedisch
In Schweden ist ein Weihnachten ohne eingelegten Hering, glasierten Weihnachtsschinken, süßes Malzbrot, handgedrehte Fleischbällchen und Reihen von Würsten fast undenkbar. Aber es sind nicht nur die Speisen, die sich zwischen den nordischen Ländern unterscheiden, sondern auch, wie man sie genießt.
Während die schwedische Tradition darin besteht, ein ganzes Weihnachtsbuffet mit verschiedenen Köstlichkeiten aufzutischen, das in mehreren Gängen genossen wird, gibt es in Norwegen ein traditionelles sitzendes Weihnachtsessen mit Hauptgericht und Dessert.
Im Jahr 2024 sind in Schweden zunehmend kleinere, grünere Gerichte auf dem Buffet zu finden, da viele Schweden ihren Weihnachtsgenuss auf den ganzen Dezember verteilen.
Weihnachtsessen auf Norwegisch
In Norwegen ist Ribbe das am häufigsten servierte Hauptgericht – Schweinerippchen mit knuspriger Schwarte, im Ofen gebraten und mit Backpflaumen serviert, dazu Sauerkraut, Bratensoße und gekochte Kartoffeln. Man kann das Gericht auch mit ein wenig Weihnachtswurst verfeinern.
Pinnekjøtt ist eine weitere traditionelle Hauptspeise zu Weihnachten. Es handelt sich um gesalzene und getrocknete Rippen von Schaf oder Lamm, die mindestens einen Tag lang gewässert werden, bevor sie zubereitet werden. Der Name stammt von der Zubereitungsmethode – das Fleisch wird auf Birkenstöcken gedämpft. Dazu reicht man oft Steckrübenpüree.
Was man zu Weihnachten isst, hängt auch davon ab, wo im Land man sich befindet. An der Küste ist beispielsweise Lutefisk eine beliebte Hauptspeise. Dieser wird aus Kabeljau statt Langfisch hergestellt und mit knusprig gebratenem Speck und viel Butter serviert.
Die klassische Weihnachtssüßspeise ist entweder Riskrem mit Beerensoße, Karamellpudding oder Multekrem – Moltebeeren mit geschlagener Sahne.
Die Feiertage werden oft mit Familie und Verwandten gefeiert – gerne in einer gemütlichen Hütte in den Bergen.
Grüne Elemente mit Sauna
Weiter nordöstlich, in Finnland, wird ein traditionelles Weihnachtsbuffet angerichtet, das dem schwedischen ähnelt. Hier findet man eingelegten Hering, Lachs in verschiedenen Formen, Rote-Bete-Salat und den sogenannten "grausalzigen" Weihnachtsschinken, der ohne Nitrit auskommt.
Unterschiedlich ist jedoch die finnische Vorliebe für verschiedene Aufläufe aus Wurzelgemüse wie Steckrüben-, Möhren- und Kartoffelauflauf – ein grüner und ballaststoffreicher Beitrag zu den Proteingerichten.
Zum Nachtisch genießt man oft Schokoladenpralinen, Pfefferkuchen, Pflaumenkompott und sogenannte Weihnachtssterne: Blätterteiggebäck mit Pflaumenmarmelade in der Mitte.
In Finnland gibt es auch ein beeindruckendes Angebot an Glögg, das aus allem Möglichen wie Blaubeeren oder Wacholder hergestellt wird. Oft wird er alkoholfrei im Supermarkt verkauft und nach Belieben verfeinert.
Das Saunabaden gehört fast rituell zum Weihnachtsfest, und da der Weihnachtsmann angeblich aus Korvatunturi in Lappland stammt, gibt es einen besonderen Stolz auf den finnischen „Joulupukki“.
Schweinebraten, Apfelküchlein und Mandelgeschenk
Im Nachbarland Dänemark wird gerne ein üppiger Schweinebraten (Flæskesteg) mit knuspriger Schwarte aufgetischt. Dazu gibt es karamellisierte kleine Kartoffeln, normale gekochte Kartoffeln, Soße, Rotkohl, Grünkohlsalat und manchmal auch Johannisbeergelee oder Preiselbeermarmelade.
Geflügel wie Gans, Ente oder Truthahn wird immer beliebter und mit ähnlichen Beilagen serviert.
Zum Dessert gibt es oft Risalamande, eine cremige Reisdessertcreme mit Kirschsoße. Bevor sie serviert wird, versteckt man eine geschälte Mandel in der Schüssel, und wer die Mandel findet, erhält das begehrte Mandelgeschenk – ein symbolisches kleines Präsent, das festlich verpackt auf dem Tisch liegt.
Die beliebteste dänische Weihnachtsnascherei sind Æbleskiver, die weder Äpfel noch Scheiben enthalten. Es handelt sich um eine Art Krapfen aus Buttermilchteig, gewürzt mit Kardamom und Zitrone, serviert mit Puderzucker und Marmelade.
Geschrieben von:
Agneta Renmark
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